Badegeld

Badegeld
*1. Einem das Badegeld schenken.Kirchhofer, 53.
Wer ins Bad, besonders nach Baden ging, dem wurde in alten Zeiten, namentlich von Freunden und Bekannten ein Geschenk an Geld gemacht, was später in Geschenke anderer Art, wie silberne oder goldene Becher, verwandelt wurde. Die Räthe machten den ins Bad gehenden Bürgermeistern, die Zünfte ihren Vorstehern u.s.w. dergleichen Geschenke, bis der Misbrauch den Gebrauch aufhob.
*2. Was gibst zu badgelt?Henisch, 169.
[Zusätze und Ergänzungen]
zu 1.
Das Baden war im Mittelalter (14. Jahrh.) so allgemein, dass jeder Handwerker Sonnabends sein Bad nahm; es war bis in die untersten Schichten des Volks dergestalt beliebt, dass in den Fällen, wo man jetzt ein »Trink- oder Biergeld« gibt, dazumal »Badegeld« gegeben wurde, und zwar ganz in dem Sinne des ersteren. Vgl. darüber Dr. G.L. Ringk, Deutsches
Bürgerthum im Mittelalter, der auch erzählt, dass in den Ausgaberechnungen von diplomatischen Reisen sich für die Diener der Gasthäuser und die Geleitsknechte Badegeld verzeichnet findet. Zunftmitglieder erhielten solches an den Tagen der Rechnungsablage aus der Zunftkasse. Auch findet sich nach dessen Mittheilung in den Frankfurther Baumeisterbüchern und andern Ausgabeschriften sehr häufig Badegeld eingetragen, welches den Handwerkern am Schlusse einer Arbeit gegeben wurde, welcher Ausdruck sich in der sprichwörtlichen Redensart: Einem das Badegeld schenken, bisjetzt erhalten hat.
*3. Nit das badgelt womit verdienen.Franck, Paradoxa, 87b.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Badegeld — Badegeld, 1) Geld für den Gebrauch eines Bades; 2) bei einigen Handwerkern sonst, wo noch das Baden in Badestuben gebräuchlich war, Geld, das der Meister den Gesellen baar erlegte, 1/4 des gewöhnlichen Wochenlohns …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Badegeld — Trinkgeld (auch Douceur, Pourboire (französisch) oder Tip (englisch)) ist die Bezeichnung für eine Barzahlung, die entweder als Zuzahlung für eine Dienstleistung (z. B. bei Kellnern, Pizzafahrern oder Taxifahrern) oder aber auch als… …   Deutsch Wikipedia

  • Badegeld, das — Das Badegêld, des es, plur. inusit. 1) Das Geld, welches man für das Baden in den Badestuben erleget. 2) Bey einigen Handwerkern, so viel als Trinkgeld für die Gesellen, welches ehedem zum Baden angewandt wurde, und den vierten Theil des… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schnapsgeld — Trinkgeld (auch Douceur, Pourboire (französisch) oder Tip (englisch)) ist die Bezeichnung für eine Barzahlung, die entweder als Zuzahlung für eine Dienstleistung (z. B. bei Kellnern, Pizzafahrern oder Taxifahrern) oder aber auch als… …   Deutsch Wikipedia

  • Teegeld — Trinkgeld (auch Douceur, Pourboire (französisch) oder Tip (englisch)) ist die Bezeichnung für eine Barzahlung, die entweder als Zuzahlung für eine Dienstleistung (z. B. bei Kellnern, Pizzafahrern oder Taxifahrern) oder aber auch als… …   Deutsch Wikipedia

  • Trinkgeld — (auch Douceur, Pourboire (französisch) oder Tip (englisch)) ist die Bezeichnung für eine Barzahlung, die entweder als Zuzahlung für eine Dienstleistung (z. B. bei Kellnern, Pizzafahrern, Taxifahrern, Reiseleitern oder Zustellern) oder aber… …   Deutsch Wikipedia

  • Bad [1] — Bad (Balneum), die Eintauchung des menschlichen Körpers (Vollbad) oder einzelner Teile desselben (Teilbad, Halbbad, Sitz , Fußbad etc.) in eine Flüssigkeit, auch die Berieselung desselben mit strömender oder fallender Flüssigkeit (Tropf , Gieß ,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hamâm — (arab., richtiger Hammâm), das Bad in der Türkei und allen muslimischen Ländern; eigentlich ein Schwitzbad, das unterirdisch geheizt ist. Nachdem man sich in dem großen Auskleideraum (arab. maschlach, persisch türk. dschâmegân) entkleidet hat,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bad — Das Bad hatte, wie schon bei den Griechen und Römern, im häuslichen und öffentlichen Volksleben des Mittelalters und der frühen Neuzeit eine sehr große Bedeutung. Es war die erste Pflicht des Hausherrn, dem Gaste, der freilich oft schmutzig genug …   Das Wörterbuch der Idiome

  • baden — Das Bad hatte, wie schon bei den Griechen und Römern, im häuslichen und öffentlichen Volksleben des Mittelalters und der frühen Neuzeit eine sehr große Bedeutung. Es war die erste Pflicht des Hausherrn, dem Gaste, der freilich oft schmutzig genug …   Das Wörterbuch der Idiome

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